Kunst und Demenz
Kunstvitrinen in der Bärenkreuzung-Unterführung
Kunst und Demenz sind eine bewährte Kombination, wenn es darum geht, Passanten für das Thema zu sensibilisieren. Die Stadt Feldkirch stellt dafür seit über zehn Jahren kostenlos drei Vitrinen unter der Bärenkreuzung zur Verfügung – die Aktion Demenz lädt jährlich neue Künstler*innen ein, diese zu bespielen.
Es ist eine abenteuerliche Location im Untergrund, in welchen die Kunstwerke von Lena Seeberger, Bianca Tschaikner und Helmut King präsentiert werden. Sie zeigen ihre persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz.
Bianca Tschaikners Arbeiten umfassen Druckgrafik, Zeichnung, Text, Keramik und verschiedene Buchprojekte. Ihre Arbeit ist inspiriert von ihren zahlreichen Reisen in verschiedene Länder, wo sie sich auf die Suche nach Bildern, Geschichten und Atmosphären begibt.
Helmut King ist bekannt für seine bunten, kraftvollen und manchmal provokanten Zeichnungen und Skulpturen, die er meist aus leeren Zigarettenschachteln zusammenfügt – auch die Arbeit für die Vitrine erinnert an eine Totem-Figur, die aus einer anderen, archaischen Welt stammt. Der Titel „In einer anderen Welt ist Demenz ein buntes Universum“ lässt diesen Zusammenhang noch deutlicher werden – das Thema Demenz ist unter anderem auch deshalb so schwerwiegend, weil unsere Gesellschaft sehr stark auf kognitive Fähigkeiten setzt. Seine Arbeit wird am 28. April auch in Hard in einer weiteren Vitrine zu sehen sein – eine Fotografie, die im Stedepark am Bodenseeufer für Aufmerksamkeit sorgen wird.
Die aus Lindau stammende Lena Seeberger ist sowohl als Grafikerin als auch als Zeichnerin und Künstlerin für Graphic Novel und andere Publikationen und Ausstellungen in Erscheinung getreten. Ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz verweist auf eine fast geometrische Aufteilung der Welt, eine Möglichkeit, die veränderte Wahrnehmungsfähigkeit mit Demenz zu interpretieren – dabei steht die zwischenmenschliche Verbundenheit im Fokus.
Durch die zentrale Lage dieser Mini-Ausstellungsräume unter der Bärenkreuzung kommen Passant*innen mit dem Thema im Vorbeigehen in Berührung. Es ist einer der vielen Wege, die die Aktion Demenz geht, um das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung präsent zu halten, denn Demenz und auch andere stigmatisierte Krankheiten betreffen uns als gesamte Gesellschaft. Normalerweise werden Menschen erst dann auf etwas aufmerksam, wenn sie das Thema persönlich in irgendeiner Weise betrifft. Die Kunstwerke sind in der Lage, das feine Dazwischen, das in der Begegnung mit Menschen mit Demenz so wesentlich ist, sichtbar zu machen.