Kunst und Demenz

Mini-Kunsträume in Feldkrich und Hard 2020

Demenz im öffentlichen Raum
Demenz als Thema für bildende Kunst und Literatur erzählt Geschichten und schärft den Blick für das feine Dazwischen, das in der Begegnung mit Menschen mit Demenz so wesentlich ist.

Die Stadt Feldkirch und die Gemeinde Hard stellen laufend kleine Kunsträume auf öffentlichen Plätzen zur Verfügung, um Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Thema Demenz auseinander zu setzen.

Seit 2013 kuratiert die Aktion Demenz die drei Schaukästen in der Unterführung der Bärenkreuzung  wie auch den Schaukasten am Harder Seeufer mit wechselnden Arbeiten. Anfang Juli ist es wieder soweit – Gabriele Bösch, das Künstlerinnenduo Heller.Ulmer wie auch Gerd Menia zeigen ab 10. Juli ihre Arbeiten in Feldkirch. Der Harder Künstler Gerd Menia ist gleichzeitig in Feldkirch und in seiner Heimatgemeinde Hard präsent.

Die Aufgabenstellung ist sehr frei, Erfahrungen mit Menschen mit demenziellen Veränderungen ist zwar keine Voraussetzung, diese wird aber von so vielen Kunstschaffenden erfüllt. Die Schriftstellerin Gabriele Bösch beispielsweise begleitet mehrmals in der Woche eine Frau mit Demenz durch die Tage, notiert dabei wundersame Begebenheiten und erlaubt mit ihrer Arbeit „Der Prophet“ einen Blick in den Mikrokosmos eines langen, niemals endenden Dialogs. Man möchte immer weiter zuhören dürfen.

Gerd Menia nimmt sich in seiner Arbeit „verwoben“ ebenfalls einen Mikrokosmos vor, sein imaginäres Vergrößerungsglas taucht ein in das Dickicht einer simplen Wiese, wie wir sie vor unseren Haustüren finden. Ihre Verdichtung, ihr Verwobensein und ihr pulsierendes Leben werden sichtbar, weil mit feinen Tuschzeichnungen freigelegt wird, was ihre Grenzen ausmacht, wo das feine Dazwischen liegt.

„Als wären Worte Wolken“, lautet der Titel der Arbeit von Yvette Heller und Gabriele Ulmer. Sie gehen der Frage nach, welchen Einfluss es auf die Kommunikation hat, wenn uns Wörter fehlen, Sätze oder Zusammenhänge. Dabei reduzieren und zergliedern die beiden Künstlerinnen einen Text in die kleinsten Elemente der Sprache. Sie durchmischen Buchstaben und Laute nach dem Prinzip Chaos und Ordnung und zerlegen sie in noch kleinere Teile. Neben klar erkennbaren Schriftzeichen sind Fragmente sichtbar. Diese Teile scheinen sich zu ordnen oder sich aufzulösen oder sich zu verflüssigen wie Moleküle oder wie Wolken am Himmel.

Demenz in der Kunst - Vernissage

  • Feldkirch 10. Juli, 16 Uhr, Passage unter der Bärenkreuzung
    Grußworte Dr. Guntram Rederer
  • Hard 1. Oktober, 17:30 Uhr, Harder Seeufer, Nähe Senecura Sozialzentrum Hard - Haus am See
Einladung zur Vernissage in Feldkirch Einladung zur Vernissage in Feldkirch Foto: Daniela Egger, der prohet von Gabriele Bösch Foto: Daniela Egger, verwoben von Gerd Menia Foto: Daniela Egger, wolken von Yvette Heller und Gabriele Ulmer
Einladung zur Vernissage in Feldkirch
Einladung zur Vernissage in Feldkirch
Foto: Daniela Egger, der prohet von Gabriele Bösch
Foto: Daniela Egger, verwoben von Gerd Menia
Foto: Daniela Egger, wolken von Yvette Heller und Gabriele Ulmer

Mini-Kunsträume 2017

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